Autobahnen in Kroatien gehören zu den besten in Europa

Die Autobahnen in Kroatien (kroatisch: autocesta) gehören zu den besten und zu den sich am schnellsten entwickelnden in Europa. Die meisten Tunnel an den Autobahnen sind mit einer zweiten Röhre ausgestattet und zählen laut aktuellen Tests zu den modernsten in Europa.

In den letzten dreißig Jahren wurden 1064 Kilometer gebaut – der Großteil davon seit Ende des Kroatien-Krieges im Jahre 1995. Innerhalb der nächsten zwei Jahre verfügt das Land über insgesamt 1514 Kilometer Autobahn. Bisher wurden für den Bau rund 6.5 Milliarden Euro ausgegeben. Geplant sind Kosten von insgesamt bis zu 10 Milliarden Euro.

Das Land mit einer Fläche von 56.592 km2 und rund 4,4 Millionen Einwohnern hat sich wegen seiner guten Gegebenheiten dem Tourismus verschrieben. Es scheut keine Mühe, dafür ein perfektes Straßennetz auszubauen.

Seit 2001 genießt der Straßenbau, der über das Staatsbudget und Kredite finanziert wird, gesetzlich abgesichert äußerste Priorität. Die Straßen und Autobahnen werden dabei so gebaut, dass fertig gestellte Abschnitte sofort dem Verkehr übergeben werden können. Anbindende Straßen und manche Raststätten kommen mitunter erst später dazu, wenn das Geld dafür bereitsteht. Deshalb ist von den insgesamt 11 Autobahnen bisher nur die 305 km lange, von Bregana an der slowenischen Grenze über die Hauptstadt Zagreb nach Lipovac an der serbischen Grenze führende Autobahn A 3 wirklich fertig.

Für die Nutzung der gut ausgestatteten Autobahnen werden in Kroatien relativ hohe, von den gefahrenen Kilometern abhängige Maut-Gebühren erhoben. So zahlt man beispielsweise für die 500 km lange Strecke zwischen Letenye an der ungarischen Grenze und Split 28 Euro.

Bürgermeister kämpfte um neue Autobahn

Das wichtigste Projekt im Autobahnbau ist im Jahre 2008 die Anbindung und der Ring um Rijeka. Damit wird die Hafenstadt mit Zagreb, der Autobahn A1 und Slowenien verbunden.

Großen Anteil daran hat kroatischen Medien zufolge auch der Bürgermeister von Rijeka, er wurde es nicht müde, den ganzen Sommer über Ansichtskarten an Mitglieder des Ministeriums und der Regierung mit den Worten zu senden: „Welch schöne Stadt! Schade, dass es unmöglich ist, dahin zu fahren…“

Auch die Y-artige Autobahn von Istrien wird ausgebaut, denn sowohl auf dem östlichen als auch auf dem westlichen Zweig der Autobahn fahren täglich 10.000 Autos hindurch.

Für Touristen ist vor allem die Autobahn A1 zwischen Zagreb und Dubrovnik wichtig. 414 Kilometer davon wurden bereits fertig gestellt, die Autobahn soll 2012 durchgehend bis Dubrovnik nutzbar sein. Ein großer Erfolg ist es aber bereits, dass seit einigen Jahren Split komplett über die Autobahn erreichbar ist.

In Kroatien kostet der Bau eines Autobahnkilometers im Durchschnitt 6.5 Millionen Euro, wovon das Nachbarland Ungarn mit seinen 7.6 Millionen Euro nur träumen kann. Der Autobahnbau in Kroatien wird günstiger durchgezogen, obwohl das Land ganz andere natürliche Gegebenheiten als Ungarn, wie Berge, tiefe Täler, Meeresnähe usw. zu überwinden hat und viele Tunnel gebaut werden müssen. Der kroatische Staat achtet konsequent nicht nur auf Qualität, sondern auch auf die Kosten und die Termine.

Nähere Informationen unter www.hac.hr